fluss, stromaufwärts

von

Alexandra Pâzgu

Österreichische Erstaufführung

Eine Produktion des
baldanders theaterkollektiv
in Kooperation mit
WERK X-Petersplatz

eingeladen zu Bukarester Internationalen Theaterplattform 2020

2020

Regie: Alexandru Weinberger-Bara
Text: Alexandra Pâzgu
Szenographie: Petra Schnackenberg
Video: Marvin Kanas
Produktionsleitung und Licht: Felix Huber
Produktionshospitanz: Magdalena Sölva
Szenenfotos: Alexander Gotterer

mit   
Lilly Prohaska, Enrique Fiß, Sümeyra Ylmaz

„Aber andere,
genauso wie du,
gefangen,
in den Fäden der Vergangenheit,
gefangen,
in der fortlaufenden Darstellung ihres eigenen Schicksals“.

Um sich von den Vorurteilen seines Heimatlandes Rumänien zu befreien, wandert der junge Übersetzer, Tino, irgendwo in den deutschsprachigen Raum aus. Seine Reise ist nicht nur ein Heimatwechsel, sondern auch gleich eine Anbahnung für das eigene Exil, wo er sein Alter Ego namens Lachs kennenlernt; dieses verkörpert die Stimme des Gewissens und zwingt ihn, sich mit seinen eigenen Wurzeln auseinanderzusetzen. Zugleich erscheint Tinos Großmutter, Effie. Die 122-jährige Rentnerin steht für eine alte Generation, die sich dem rumänischen Zeitgeist von heute nicht mehr anpassen kann und daher ihre Zuflucht in der Vergangenheit sucht.

„fluss, stromaufwärts“ ist ein Manifest, das die grundsätzlichen Narrative hinterfragt, um die sich unser individuelles Weltbild dreht. 

Die Realität ist eine Reihe zufälliger Ereignisse und wir versuchen, sie in gewissen mentalen Konstruktionen zu verankern; seien es Gesellschaftsnormen, nationale Identität, ethnische Angehörigkeit, oder Familienverhältnisse. Wenn diese uns nicht mehr reichen, wollen wir aus ihnen ausbrechen und somit neue Gründungsmythen finden, die unseren Platz in der Welt (be)deuten. Als Zeitzeug*innen der Epoche der Post-Wahrheit sind wir der ständigen Neuerfindung ausgeliefert.

„Wie Traumsequenzen wirken viele Passagen. Alexandru Weinberger-Bara aus Oradea hat das einfühlsame, dichte Drama raffiniert einfach inszeniert. Gespielt wird mit subtilem Witz.“ – Die Presse


„fluss, stromaufwärts“ manifestiert klug und ironisch das grundsätzliche Hinterfragen von Narrativen.“ – skug.at

„Alexandru Weinberger-Bara findet einen einzigartigen Schlüssel zum Lesen des Textes. Jedes Wort wird nuanciert interpretiert. […] Die Hauptqualität der Show ist jedoch das Schauspiel. Alle drei Komponenten der Besetzung – Sümeyra Yilmaz (Tino), Lilly Prohaska (Großmutter) und Enrique Fiß (Lachs) – entwickeln sich sehr gut, mit viel Bühnenausdruck und zeigen Temperament und Zartheit gleichermaßen. […] Ein Ende, das Sie dazu bringt, sich selbst in Frage zu stellen. Eine Show, die Sie auch nach dem Verlassen der Veranstaltungshalle weiterhin beschäftigt.“ – theatrescu.com


„Jeder zweite Satz ist so schön, dass er als Zitat auf einen Flakturm gemalt werden könnte. […] Ein Highlight im Covid-19 Stream.“ – wolfang-magazin.com